Gebäudeleittechnik (GLT) - Automatisierungstechnik - klassicher Fall

Im klassischen Fall werden die einzelnen Aufgaben oder Funktionen der gesamten Anlage von jeweils geeigneten Einzelgeräten ausgeführt, z.B. regelt der Controller die Anlagentechnik, ein Datenlogger erfaßt Messwerte und speichert diese für spätere Auswertungen, ein Server visualisiert die Anlage, erfüllt das Alarmmanagement und ermöglicht die Bedienung, Kommunikationsserver dienen dem Datenaustausch der Geräte untereinander usw. Wichtig für das Leitsystem insgesamt ist der Informationsfluß zwischen allen Teilnehmern. Alle Komponenten stehen je nach Funktion über BUS- oder Netzwerkverbindungen miteinander in Kontakt. Der Informationsfluß erfolgt dabei immer über eine Leitzentrale.

Da die Leistungsfähigkeit der eingesetzten Prozessoren immer weiter ansteigt, werden die genannten Funktionen wie Datenlogging, Kommunikation, Visualisierung etc. zunehmend in die Controller integriert. Das etablierte Client-Server-Prinzip wird dabei so erweitert, dass Server auch Client- und Clients auch Serverfunktionen erfüllen. Man spricht daher auch nicht mehr von Controllern bzw. DDC-Regler sondern zunehmend von Automationsservern. Der Datenaustausch erfolgt nun auch nicht immer zwangsweise über eine Zentrale (Server), da ja alle Geräte einer bestimmten Klasse mit sowohl Client- als auch Serverfunktionalität ausgestattet sind.

Je nach Größe und Struktur des Gesamtsystems können trotzdem noch spezialisierte Server wie Datenbank-Server zur Langzeitdatenspeicherung (SQL), Management-Server für zentrale Bedien- , Verwaltungs- und Alarmfunktionen und Kommunikationsgeräte (Gateways) zum Einsatz kommen.

Für den Datenaustausch haben sich weitgehend standardisierte offene Protokolle durchgesetzt, wie z.B. LON, Modbus, KNX, M-BUS und BACnet. Desweiteren stehen sogenannte WEB-Service-Schnittstellen zur Verfügung, über die auf XML-Basis z.B. Wetterdaten aus dem Internet im System genutzt werden können.

Es findet eine immer weiter gehende Verschmelzung der klassischen GLT und der Automatisierungstechnik mit der Informationstechnologie (IT) statt. Synergien entstehnen durch die Nutzung einheitlicher Kommunikationswege und gleicher Komponenten. Als Folgen dieser Entwicklung werden Fragen des Datenschutzes und der IT-Sicherheit immer wichtiger in Gebäudeautomation (GA).

Im klassischen Fall wird die Leittechnik von einem Anwender und seinen Mitarbeitern genutzt, der für das Gesamtsystem verantwortlich ist und dem es idR auch gehört.